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☆☆ Vierter Bericht von Astrid Kruppa, achte Stipendiatin der Grünwald Stiftung ☆☆

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    Bevor ich meine Reise nach Japan antrat, schwirrte mir natürlich die Frage im Kopf herum: Wie werde ich Weihnachten und Neujahr in Japan verbringen, was wird mich erwarten?
    Jetzt kann ich sagen, es war eine absolut außergewöhnliche Erfahrung, beide Feste auf eine für mich völlig neue Art kennenzulernen.
    Anfang Dezember konnte ich sogar, wie in Deutschland üblich, einen typisch deutschen Christkindlmarkt besuchen. Überall gab es auch den Nikolaus, Engel und viele Weihnachtsbäume, allerdings meist unglaublich schrill und knallbunt.
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    Doch auf Japans Straßen findet man wunderschöne Weihnachtsbeleuchtungen und Illuminationen, die wirklich sehenswert und einzigartig sind.
    Einzigartig sind auch die sog. Jahresabschlussfeiern (jap. Bounenkai).
    Freunde und Kollegen kommen traditionell zusammen, um die Anstrengungen des alten Jahres in fröhlicher Runde zu vergessen und mit neuer Kraft die Aufgaben des kommenden Jahres anzugehen. Natürlich wird dabei hervorragend gespeist, viel getrunken und gelacht.

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    Weihnachten ist dafür eher das Fest der Liebe und für Verliebte besonders gut geeignet. Oder es wird, so wie ich es erleben durfte, in einer gemütlichen Runde mit der Familie gefeiert und dabei Kurisumasu keeki gegessen. Das kommt aus dem Englischen, genauso wie der Weihnachtsgruß Meri Kurisumasu und spätestens jetzt merkt man, dass Weihnachten hier doch sehr westlich orientiert ist.

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    Anschließend wird die Weihnachtsdekoration durch die viel wichtigere Neujahrsdekoration (Shimekazari) ersetzt und macht dabei den großen Neujahrsputz (Oosouji).
    An Silvester (Omisoka) gab es die traditionellen Buchweizennudeln (Toshikoshisoba), sie bringen die Hoffnung für ein langes Leben. Währenddessen wird die traditionelle Musikshow des Fernsehsenders NHK angeschaut und mitgefiebert.
    Gegen 22:00 Uhr hört man dann den ersten Gong von 108 Schlägen aus den buddhistischen Tempeln. Auch ich durfte einmal die Glocke läuten und mir etwas wünschen.

    Am Shinto Shrine wurde ebenfalls die Glocke geläutet und ein Glückslos gezogen.
    Der Neujahrstag wird wieder mit einem speziellen Essen eingeleitet. Osechi-ryouri ( eine wunderschöne Lackbox mit Delikatessen) und Ozouni, eine weiße Neujahressuppe mit Omochi, Gemüße und Misopaste.

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    Nicht zu vergessen sind all die Neujahrskarten, die an diesem Tag eintreffen. Sie enthalten Glückwünsche für das neue Jahr und informieren zugleich über das alte. Deshalb waren wir den ganzen Tag beschäftigt die unzähligen Karten anzuschauen und Adressen abzugleichen.

    In diesem Sinne wünsche ich ebenfalls allen ein glückliches und gesundes Jahr 2015! Ich bin sehr dankbar, dass ich als erste der Stipendiaten der Grünwald Stiftung diese einzigartigen Festtage erleben durfte.