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☆☆☆ Zweiter Bericht von Leon Riccius, achtzehnter Stipendiat der Grünwald Stiftung ☆☆☆

Wie bereits im letzten Bericht erwähnt, lud uns der Bürgermeister von Suita in das Rathaus ein. Suita ist übrigens die Stadt im Norden Osakas, in denen auch Grünwald liegt. Bei dem herzlichen Empfang, zu dem wie üblich in Japan Tee serviert wurde, erkundigte sich Bürgermeister Gotō Keiji über meine bisherige Erfahrung in Japan und was ich mir von den kommenden Wochen erwarte. Zudem lernte ich von ihm einige wichtige Sprichwörter des Kansai-Dialekts, was sich in der kurzen Zeit seit dem Treffen bereits gelohnt hat.

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Kurz darauf empfing uns auch Generalkonsul Dr. Werner Köhler im deutschen Generalkonsulat Osaka-Kobe. Das Konsulat ist im 35. Stockwerk des Umeda Sky Buildings gelegen und bietet einen atemberaubenden Blick über die Stadt. In einem kurzen aber äußerst interessanten Gespräch erzählte und Herr Dr. Köhler von seinen Erfahrungen in Japan und speziell der Kansai-Region. Zudem wurde ich zur Feier der deutschen Einheit einige Tage darauf eingeladen, wofür ich mich an dieser Stelle nochmals herzlich bedanken möchte.

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Mittlerweile habe ich mich gut in Osaka eingefunden und es pendelt sich langsam der Alltag ein. Am japanischen Alltag schätze ich bisher zwei Sachen besonders.

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Zum einen bin ich ein großer Befürworter von öffentlichem Nah- und Fernverkehr. Beides ist in Japan enorm gut ausgebaut. Vor allem in Ballungsräumen wie der Kansai-Region kommt man immer zügig, preiswert und umweltfreundlich ans Ziel. So ist beispielweise Kyoto oder Kobe in circa 40 Minuten von Osaka aus erreichbar. Wenn man den Shinkansen (das japanische Äquivalent zum ICE) nimmt geht es sogar noch deutlich schneller.

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Zum anderen bin ich begeistert von japanischem Essen. Meine hohen Erwartungen im Vorfeld wurden nochmals übertroffen. Auch wenn sich in der Kansai-Region Gerichte wie Okonomiyaki und Yakisoba großer Beliebtheit erfreuen, ist mein bisheriger Favorit eindeutig Ramen. Diese Nudelsuppe chinesischen Ursprungs wurde über die letzten Jahrzehnte beständig variiert und verfeinert. In Japan gibt es mittlerweile 10.000 Restaurants, die sich auf dieses Gericht spezialisiert haben. An der daraus resultierenden Qualität und Vielfalt erfreue ich mich immer wieder aufs Neue.

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Neben der Suche nach dem besten Ramen-Laden der Kansai-Region habe ich meine Freizeit genutzt, um die Hafenstadt Kobe zu besuchen. Das Stadtgebiet ist auf der einen Seite vom Meer und auf der anderen Seite von Bergen eingefasst. An vielen Stellen beträgt deren Entfernung unter 2km. So deutlich wie hier habe ich selten gesehen, wie die beiden charakteristischen Landschaftsmerkmale Japans zu einer kreativen und effizienten Raumnutzung führen. Neben buchstäblich gestapelten Autobahn- und Zugbrücken kann man hier auch einige künstliche Inseln sehen.

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