☆☆Erster Bericht von Christina Held, zehnte Stipendiatin der Grünwald Stiftung☆☆
Als ich am Flughafen in München am 19.09.2015 in die Lufthansa Maschine nach Tokyo einstieg, wurde mir bewusst, dass Träume wahr werden können:
Endlich trete ich, als zehnte Stipendiatin der Grünwald Stiftung, meine dreimonatige Reise nach Japan an und darf mich dort, von dem mir noch fremden Land, bezaubern lassen. Ich bin 21 Jahre alt und Anfang September meinen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Fribourg in der Schweiz erfolgreich absolviert. Vor drei Wochen, am 20.09.2015, bin ich nachmittags in dem sonnigen Osaka gelandet und wurde dort sehr herzlich von Herrn Okamoto empfangen.
Bereits während der Autofahrt nach Suita, hat mich die wunderschönen Skyline und Innenstadt von Osaka fasziniert.
Nach Ankunft in meinem neuen Heim, einer sympathischen und sehr gepflegten kleinen Wohnung in Suita, in der keine Wünsche eines Stipendiaten offen bleiben, ging es gleich schon wieder los zum Essen.
Meinen ersten Abend verbrachte ich mit Herrn und Frau Okamoto in einem sehr netten, kleinen japanischen Restaurant, wo mir direkt am Tisch, auf einer heißen Platte japanische Spezialitäten, wie das sog. Okonomiyaki, ein köstlicher japanischer pfannkuchenähnlicher Fladen, serviert wurden.
In den ersten Tagen wurden mir mit Hilfe von Herrn Okamoto und seiner Frau die japanische Lebensweise und einige kulinarischen Spezialitäten nahe gebracht sowie die öffentlichen Transportmöglichkeiten und alles Notwendige erklärt, um mir den Anfang meines dreimonatigen Aufenhaltes so leicht wie möglich zu gestalten.
Hierbei hat sich wiedermal die besondere ‚‚Omotenashi‘‘, der japanische Ausdruck für Gastfreundschaft, bewiesen, denn Herr und Frau Okamoto sorgen jederzeit dafür, dass es mir gut geht und dass ich mich wie zu Hause fühle.
Von meinem Jetlag habe ich nicht all zuviel mitbekommen, da ich nicht die Zeit hatte, diesen in Ruhe auszuschlafen.
Gleich zu Beginn meines Aufenhaltes bestimmen verschiedene Termine sowie gesellschaftliche Anlässe die Tage und Abende. Dabei waren besonders, eine Einladung zu einem Treffen mit dem Bürgermeister der Stadt Suita, ein Mittagessen mit dem Rotary Club von Suita sowie ein Abend, um den Tag der Deutschen Einheit zu feiern.
Hervorheben möchte ich vor allem meine Willkommensfeier in einem japanischen Restaurant, an der sehr interessante Leute, unter anderem der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland Dr. Ingo Karsten und seine Frau teilgenommen haben, über dessen Teilnahme ich mich sehr gefreut habe.
Dieser Abend bestand aus 13 verschiedenen japanischen Köstlichkeiten und sehr netten Gesprächen und wurde anschließend durch einen ausgezeichneten Sake abgerundet.
Auch verbrachte ich mit Frau Okamoto zwei wunderschöne Ausflugstage. An einem dieser Tage befanden wir uns in Kyoto, wo wir zusammen in einem Kunstmuseum verschiedene Schätze des Shokoku-ji Tempels, Kinkaku-ji Tempels und anderen Tempeln besichtigt haben und anschließend durch die Straßen Kyotos liefen.
Den anderen Tag verbrachten wir, in Begleitung einer Freundin der Familie Okamoto Frau Ikawa, in der Hafenstadt Kobe auf. Dort besichtigten wir eine Schmuckausstellung, das Rathaus sowie verschiedene Aussichtspunkte und beendeten den Tag mit einer schönen Hafenrundfahrt.
Sehr viele Leute haben mir erzählt, Kyoto sei eine der schönsten Städte Japans und voll von Sehenswürdigkeiten und versteckten Stadtteilen, sodass man nie behaupten könnte, in Kyoto bereits alles gesehen zu haben. Demzufolge habe ich mich auf Entdeckungstour nach Kyoto begeben, um mir dort mein eigenes Bild zu machen. Erstaunlich finde ich vor allem die Fülle der eindrucksvollen Tempel und Schreine, denen man an fast jeder Ecke begegnet. In der Innenstadt Kyotos, die gefüllt von kleinen und wunderschönen Gassen mit vielen Läden und typischen Restaurants im japanischen Stil ist, kann es schnell vorkommen, dass man sich verläuft.
Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Erlebnisse die ich das nächste Mal in Kyoto haben werde und freue mich auch schon sehr auf die baldige Verfärbung der Ahornblätter.
Auf meinen Wunsch, den berühmten und sehr gesunden grünen Tee ‚‚Matcha‘‘ auszuprobieren, haben sich Herr Okamoto und seine Frau die Zeit genommen, zusammen mit mir an einem Sonntagvormittag eine kleine Teezeremonie abzuhalten. Die Zubereitung des Tees ist nicht sehr aufwendig. Das Matchapulver wird mit heißem Wasser aufgegossen und anschließend mit einem Schneebesen aus Bambus schaumig geschlagen. Während der Teezeremonie wird der Geschmack des Tees sowie die Farbe und Form der Schüssel, in der der Tee serviert wird, vom Gast wertgeschätzt. Da Matcha vom Geschmack sehr bitter ist, werden nebenbei japanische Süßigkeiten serviert. Mir persönlich schmeckt der Tee sehr gut und da ich ebenfalls davon überzeugt bin, dass der Tee sehr gesund ist, werde ich mir das für dessen Zubereitung nötige Equipment kaufen.
Bereits während der ersten drei Wochen meines Aufenhaltes habe ich sehr viele nette japanische und auch deutsche Bekanntschaften gemacht und freue mich bereits sehr auf alle weiteren Leute, die ich während meines Aufenthaltes noch kennen lernen werde. Ebenfalls bin ich auf alle weiteren Ereignisse und Erfahrungen gespannt, die in den nächsten Wochen auf mich warten werden.
Eins kann ich aber schon sagen: Langweilig wird es mir hier sicher nicht werden!
Ich bin sehr dankbar, dass es mir ermöglicht wurde, eine solch spannende Zeit erleben zu dürfen und möchte mich daher nochmals herzlich bei dem Aufnahmeauschuss des Rotary Clubs Grünwald sowie der Grünwald Stiftung für die Auswahl als Stipendiatin bedanken.