☆☆☆ Erster Bericht von Mona Meiller, siebzehnte Stipendiatin der Grünwald Stiftung ☆☆☆
Am 18. März landete ich nach 10 Stunden Flug endlich in Japan. Zugegebenermaßen war ich sehr erschöpft von der langen Reise, denn die Aufregung ließ mich im Flugzeug kaum schlafen. Herr Okamoto und Frau Okamoto empfingen mich sehr warmherzig und voller Geduld. Noch am selben Abend meiner Ankunft, zeigte mir Herr Okamoto die Umgebung der Stadt Suita, welche mich sehr beeindruckte. Die Wohnung in der ich die nächsten drei Monate leben darf, ist äußerst hell und freundlich eingerichtet. Hinzu kommt der Whirlpool und die Sauna welche mir während meines Aufenthalts im „Mädelhaus“ zur Verfügung stehen.
Die erste Woche galt hauptsächlich zur Orientierung, zum Ankommen und zum Kennenlernen der Grünwald Stiftung. Obwohl Herr Okamoto ein äußerst beschäftigter Mann ist, nahm er sich fast einen kompletten Vormittag Zeit um mir sowohl die Grundidee der Grünwald Stiftung als auch seine eigene Lebensphilosophie näher zu bringen.
Er erklärte mir, dass es ihm nicht um sich selbst und um seinen eigenen Profit ginge. Sein Ziel ist einen Beitrag zur heutigen Gesellschaft zu leisten,- also Werte, Ideen, Meinungen, aber auch Herangehensweisen an Probleme auszutauschen.
Obwohl Japan zu den wohl traditionsreichsten und angesehensten Ländern Asiens zählt, wird es oft mit anderen asiatischen Ländern gleichgesetzt und mit diesen in „einen Topf geworfen“. Daher gilt es kulturelle und historische Vorurteile, welche auf der europäischen als auch auf der asiatischen Seite herrschen, aufzulösen.
Die zweite Woche war von Herrn Okamoto sehr straff durchgeplant. Neben einem Treffen mit dem Stadtrat und dem Bürgermeister von Suita, hatte ich die Ehre den Generalkonsul Dr. Werner Koehler kennenzulernen. Das Umeda Sky Building, in welchem sich das Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland befindet, ist mit seinen 40 Stockwerken eines der höchsten Gebäude in Umeda und bietet einen weit in das Umland reichenden Panorama-Blick. Das Umeda Sky Building ist wohl das höchste und beeindruckendste Gebäude in dem ich je war.
Mein erster großer Ausflug alleine ging nach Nara, eine Stadt ungefähr eine Stunde entfernt von Suita. Nara ist bekannt für atemberaubende Wanderwege, Parks und Tempelanlagen. Ich entschied mich für einen Ausflug auf den Wakakusa-yama Berg, in dessen Umgebung unzählige Sikarehe leben. Diese sind so ruhig und menschenvertraut, dass man sie ohne Probleme streicheln und füttern kann. Selfies mögen sie aber eher weniger…
Als krönenden „Abschluss“ meiner ersten zwei Wochen organisierte Herr Okamoto in einem sehr angesehenen Restaurant namens „Yamazaki“ eine Welcome Party. Zwölf verschiedene Gänge, welche alle komplett anders aussahen und schmeckten, verwandelten den Abend in eine richtige Abenteuerreise. Ich habe in meinem Leben noch nie so ausgezeichnet gegessen, auch der Sake und das japanische Bier hätten besser nicht sein können.
Ich bedanke mich nochmals bei Herrn und Frau Okamoto für ihre unglaubliche Gastfreundschaft und freue mich auf weitere einprägsame Momente.